Fachseminar Hören und Kommunikation

“Die Kraft der Gedanken ist unsichtbar wie der Same, aus dem ein riesiger Baum erwächst. Sie ist aber der Ursprung für die sichtbaren Veränderungen im Leben des Menschen.”

L. Tolstoi (1828-1910)

“Gemeinsam von Anfang an”

Die inklusive Schule wurde in Niedersachsen zum Schuljahresbeginn 2013/14 verbindlich eingeführt. Jedem Kind mit einer Beeinträchtigung steht somit der Zugang zu einer gewählten Schulform offen. Seit dem Schuljahr 2018/2019 wird in den Jahrgängen 5-10 und auch im Sekundarbereich II inklusiv beschult.

Inklusion stellt nicht nur eine gesellschaftliche Herausforderung dar, sondern bringt auch erhöhte Anforderungen für Schüler*innen mit einer Hörbeeinträchtigung im Schulalltag mit sich. Stärker als bisher müssen sich Aspekte der Schulentwicklung und notwendige Merkmale einer inklusiven Schule mit unterrichtlichen Vorgehensweisen und spezifischen Gesichtspunkten für hörbeeinträchtigte Schüler*innen verknüpfen. Daher ergeben sich häufig am Anfang der Lehramtsausbildung bzw. der Weiterentwicklung der beruflichen Professionalisierung unterschiedliche Fragestellungen:

  • Welche Mindeststandards einer inklusiven Schule und eines gelingenden gemeinsamen Lernens sind erforderlich?
  • Wie werden förderliche Lernumgebungen und Lernarrangements für das gemeinsame und trotzdem individuelle Lernen u.a. für Schülerinnen und Schüler mit einer Beeinträchtigung des Hörens und der Kommunikation gestaltet?
  • Wie gelingt es, den speziellen Bedarf der Schülerinnen und Schüler in der Bildung, Erziehung und Förderung zu berücksichtigen?
  • Wie können offene Lernarrangements und digitale Bildung miteinander vernetzt werden?
  • Welche weiteren Handlungsfelder stehen Hörgeschädigtenpädagog*innen neben der Klassenführung und Gestaltung von Lernangeboten heute zur Verfügung?
  • Welche Möglichkeiten gibt es in der Planung pädagogischer Architektur, die Bedürfnisse der Schüler*innen mit einer Beeinträchtigung des Hörens und der Kommunikation zu berücksichtigen?
  • Wie kann die eigene Professionalisierung in Theorie und Praxis der zweiten Phase der Lehramtsausbildung eng miteinander verknüpft werden?

I. Was wir tun

Das Fachseminar Hören und Kommunikation ist ein kleines Seminar mit intensivem Austausch. Es bietet Ihnen Lern- und Erfahrungsräume zur Weiterqualifizierung Ihrer beruflichen und personalen Kompetenzen.

“Gemeinsam von Anfang an” bedeutet auch für die Ausbildung im Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation-sich gemeinsam mit den anderen den Fragestellungen des Schulalltages und den aktuellen Themen der Hörgeschädigtenpädagogik zu nähern und diese genauer zu betrachten.

Sie erhalten die Möglichkeit, in einer wertschätzenden Atmosphäre wirksam zu sein, Fragen zu stellen sowie im Dialog den Fokus zu schärfen und die Perspektiven zu wechseln. Mit Ihren Interessen und Bedürfnissen stehen Sie im Mittelpunkt der Seminararbeit. Gern begleite ich Sie während Ihrer Zeit im Vorbereitungsdienst bei der Gestaltung Ihrer Veränderungsprozesse. Ich biete Ihnen fachwissenschaftliche Inhalte und fachdidaktische Grundlagen in Verbindung mit Beispielen aus der Praxis. Ich erarbeite mit Ihnen in den Beratungssituationen maßgeschneiderte Konzepte für die Gestaltung Ihrer Praxissituation bzw. Ihrer Lern- und Förderangebote. Ihre Fragestellungen stehen dabei im Vordergrund.

Barrierefreiheit

Im Studienseminar stehen Ihnen Räumlichkeiten mit optimaler Raumakustik sowie technische Hilfsmittel für optimale Hörbedingungen zur Verfügung. Bei der Beantragung von persönlichen Hilfsmitteln und / oder einer Kommunikationsassistenz zur barrierefreien Kommunikation beraten wir Sie gern.

II. Struktur der Ausbildung im Förderschwerpunkt Hören

Theoretische Ausbildung im Studienseminar lt. Verordnung über die Ausbildung und Prüfung von Lehrkräften im Vorbereitungsdienst (APVO-Lehr) in Niedersachsen:

Praktische Ausbildung im Studienseminar lt. Verordnung über die Ausbildung und Prüfung von Lehrkräften im Vorbereitungsdienst (APVO-Lehr in Niedersachsen:

Als Lehramtsanwärterin und Lehramtsanwärter im Vorbereitungsdienst (LiVD) im Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation werden Sie in inklusiven Kontexten in der allgemeinen Schule und / oder an der Förderschule sehr individuell ausgebildet und setzen sich bei Unterrichtshospitationen mit der Gestaltung von Lern- und Fördersituationen im gemeinsamen Unterricht in anderen Schulformen auseinander. Dabei geht es um die enge Verzahnung von Theorie und Praxis für eine qualifizierte Vorbereitung auf die vielfältigen Handlungsfelder im Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation.

III. Worüber wir sprechen

Im Fachseminar werden relevante Themen aus dem Schulalltag und der Hörgeschädigtenpädagogik aufgegriffen, analysiert, diskutiert und gemeinsam Ideen für die Praxis entwickelt. Ihre Themenwünsche und Fragestellungen werden bei der Planung und Gestaltung der Seminarveranstaltungen sowie bei den Beratungsbesuchen berücksichtigt. Grundlagen sind u.a. die Kompetenzbereiche der APVO-Lehr sowie die landesweiten Seminarlehrpläne für Niedersachen.

Fließende Übergänge-Kooperationen

Das Fachseminar Hören und Kommunikation kooperiert mit Pädaudiolog*innen und Pädakustiker*innen, verschiedenen Einrichtungen, Institutionen und Firmen in Niedersachsen und in den angrenzenden Bundesländern u.a. mit der Hartwig-Clausen-Schule, dem Deutschen Taubblindenwerk und dem Cochlea Implantat Centrum “Wilhelm-Hirte” in Hannover, den Landesbildungszentren für Hörgeschädigte in Osnabrück und Oldenburg und der Elbschule in Hamburg. So können die Seminarveranstaltungen auch an anderen Tagungsorten stattfinden.

IV. Schnuppern im Fachseminar Hören und Kommunikation

Sind Sie neugierig geworden? Dann nehmen Sie gern Kontakt mit mir auf!

mail: kirsten.joerck@sts-lg.de

Jede Seminarveranstaltung bietet die Möglichkeit zum Schnuppern!

Ich freue mich auf Ihre Fragen!

Kirsten Jörck